Wandlitz/Biesenthal: Petra Sankowski aus Wandlitz, geehrt für ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum, gehört zu den Gründungsmitgliedern des Tourismusvereins. Lange Zeit war sie auch im Vorstand tätig. Schon vor der „Wende“ arbeitete sie beim Zweckverband Erholungswesen, war für den Betrieb der Campingplätze und Strandbäder des Kreises zuständig. Nach dessen Auflösung blieb das private Interesse am Fremdenverkehr, wie die Branche seinerzeit benannt wurde. Folgerichtig begann sie 1997 eine Tätigkeit in der Wandlitzer Gäste- und Besucherinformation, damals noch im Rathaus. Neben der Gästebetreuung kümmerte sich Sankowski um die Buchhaltung, sorgte für den steten Nachschub an Fahr- und Angelkarten oder die auswärtigen Auftritte des Tourismusvereins. Beim traditionellen Appeltatenfest in der Wandlitzer Partnerstadt Gladbeck oder beim Grützfest in der polnischen Partnerstadt Trzebiatów, auf Reisemessen von Eisenach über Berlin bis Hamburg, bei den Landesgartenschauen in Eberswalde und Oranienburg, der Bundesgartenschau in Potsdam und schließlich auf vielen regionalen und kommunalen Festen hat Sankowski ihre Gemeinde sowie die Region touristisch vorgestellt, nicht selten sogar in Barnimer Tracht. Auch vor Ort engagierte sie sich ebenso, etwa beim Kampf der Gemeinde um den Erhalt des Wandlitzer Sees als touristisches Highlight.
Blumen von Minetti
Wie viele Gäste sie in dieser Zeit betreut hat, ist nicht mehr zu zählen. Sie alle hat sie in ihr Herz geschlossen, ebenso die Einheimischen, die in der Tourist-Information oft nach ihr fragen. Da wird schonmal das neu angelieferte Amtsblatt zurückgelegt. Eine Begegnung bleibt ihr besonders in Erinnerung: „Eines Tages stand Hans-Peter Minetti an unserem Tresen und überreichte mir einen Blumenstrauß, einfach so“, erinnert sie sich gerne.
Blumen gab es auch in Biesenthal jede Menge. Sieglinde Thürling, geehrt für ihre 15-jährige Betriebszugehörigkeit, wurde oft von der Stadtverwaltung und vom Amt Biesenthal-Barnim ausgezeichnet. Schon als junge Frau wollte die Biesenthalerin mit Reisen zu tun haben, hat sich in Dresden dafür um einen Studienplatz beworben. Daraus wurde vorerst nichts, aber zumindest Transportwirtschaft konnte sie studieren, hat sich europaweite Kenntnisse zu Land und Leuten durch ihre Arbeit bei der DDR-Auslandsspedition Deutrans aneignen können. Nach der „Wende“ waren ihre Mitarbeit im Trägerverein der Fachwerkkirche Tuchen, im Hotel „Kaisergarten“ in Bernau oder die Arbeit als Amtsleiterin des Fremdenverkehrsamtes Groß Schönebeck, zu dem seinerzeit noch Zerpenschleuse, Ruhlsdorf, Sophienstädt und Marienwerder gehörten, sowie in gleicher Funktion auch in Bernau, die wichtigsten Stationen ihrer touristischen Arbeit. Mit gut 40 Jahren setzte sich Thürling nochmals auf die Schulbank und erlangte ihren Abschluss als Hotelfachfrau. Als Gründungsmitglied der touristischen Vereinigung „Barnimer Land“ vertrat sie die Region auf großen Reisemessen, ebenso wie Sankowski auf der Internationalen Tourismusbörse ITB oder der Grünen Woche in Berlin, auf den Landesgartenschauen und der BUGA, auf regionalen Naturparkfesten und alljährlich in der Biesenthaler polnischen Partnerstadt Nowy Tomyśl beim traditionsreichen Korbflechterfest. Nicht zuletzt betreut sie regelmäßig Gäste in Biesenthal als zertifizierte Stadtführerin, vermittelt ihr Wissen durch ihr Engagement bei den Naturfreunden oder ihre Mitgliedschaft im Biesenthaler Heimatverein.
Eine Kaffeetasse aus Nowy Tomyśl
Auch Thürling wird eine Begegnung ganz besonders in Erinnerung bleiben: „Bei einem Besuch überreichte mir der Bürgermeister von Nowy Tomyśl meine ganz persönliche Kaffeetasse mit Motiven seiner Stadt“, berichtet sie. Noch heute stehe die bei jedem Dienst auf ihrem Schreibtisch.
Aktuell ist der Tourismusverein auf der Suche nach einer Nachfolge, wobei Petra Sankowski und Sieglinde Thürling dem Tourismusverein in neuer Form der Mitarbeit erhalten bleiben. Auch wenn sie zukünftig nur als Springerinnen in den Sommermonaten dabei sein werden, „ihre breit gefächerten Erfahrungen, ihre oft sehr persönlichen Verbindungen zu unseren Einheimischen und unseren Gästen und natürlich ihre genauesten Ortskenntnisse sind uns sehr wertvoll. Wir freuen uns wirklich, dass es in unseren Tourist-Informationen im Bahnhof Wandlitzsee und im Rathaus Biesenthal auch künftig von den beiden Damen heißen wird: ‚Willkommen im Naturpark Barnim – was darf ich für Sie tun?‘“, so Stephan Durant, Geschäftsführer des Tourismusvereins.