Bernau: Auf 19 Hektar erstreckt sich der Panke-Park zwischen Bahnstrecke und Schönfelder Weg. Der Park zeichnet sich durch unterschiedlichste Landschaftstypen aus, die zur Naherholung und zum Naturerlebnis einladen. Um die Stadt, ihre Landschaftsräume und Gewässer auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten und sie klimarobust aufzustellen, finden Maßnahmen wie die Renaturierungen im Panke-Park statt. Für die Öffnung vorhandener, alter und maroder Gräben wurden bereits vorbereitende Arbeiten vorgenommen.
In diesem Jahr ist geplant, den verrohrten Grabenabschnitt zwischen dem Schönfelder Weg und dem Teufelspfuhl zu öffnen und zu renaturieren. Vorbereitend wurden hierfür bereits vor der Brutzeit der Vögel Baumfällungen durchgeführt. Denn um die eigentliche Baumaßnahme im Herbst 2025 durchführen zu können, war ein Pflegeschnitt nötig, der kürzlich durch eine Fachfirma ausgeführt wurde. Damit sollen Brutstätten im zukünftigen Baubereich im Sinne des Artenschutzes verhindert werden.
In einem nächsten Schritt wird ab Ende März 2025 die Zauneidechsen-population erfasst. Nach dem so genannten Monitoring werden die Tiere abgesammelt und umgesetzt. Erst im vierten Quartal dieses Jahres soll dann der Gewässerausbau beginnen. „Die Arbeiten sind an dieser Stelle nötig, weil das Gewässer im Panke-Park zwischen Schönfelder Weg und Teufelspfuhl zum Teil zugeschüttet ist und durch alte, marode Rohre läuft. Um die Anpassungsfähigkeit im Umgang mit den klimatischen Veränderungen des Gewässers zu verbessern, werden die alten Rohre ausgebaut, indem ein neuer Grabenverlauf hergestellt wird, sodass das Gewässer sein natürliches Erscheinungsbild zurückerhält“, erklärt Torsten Balk vom städtischen Bauamt.
Im Panke-Park sind neben der Panke weitere Gewässerführungen vorhanden, die aufgrund verschiedener Entwässerungssysteme in der Umgebung im Park zusammenlaufen. „Die Panke wurde mehrmals verlegt und in dem Bereich ist sehr viel Oberflächenwasser vorhanden, welches aus dem Gewerbegebiet oder aus dem Schönfelder Weg stammt. Dieses Wasser fließt zum Teil in alten Rohren, die nicht mehr sanierungsfähig sind. Zudem sind offene Gräben immer ökologisch wertvoller“, erklärt Jürgen Brinckmann, Leiter des städtischen Infrastrukturamtes, in dessen Bereich die Grünpflege und
Grünerhaltung fällt.
Durch den nach der Baumaßnahme mäandrierenden Verlauf und durch die entstehende Sekundäraue wird insgesamt die Regenrückhaltefähigkeit des Gewässers verbessert. „Die Sekundäraue wirkt wie ein Retentionsraum und verschafft dem Gewässer Fläche, um Hochwasser aufzunehmen“, erklärt der Tiefbauer Torsten Balk.
Als Kompensation für den vorbereitenden Pflegeeingriff werden im Laufe des Jahres neue Bäume und Sträucher gepflanzt. Durch die Wahl von reich blühenden und fruchtenden Baumarten wird für Insekten und Vögel ein wertvolles Nahrungsangebot entstehen. Mit dem neu entstehenden Baumbestand wird langfristig eine vielfältige Fauna im Panke-Park gefördert. „Das Landschaftsbild des Panke-Parks wird durch die Freilegung des Gewässers, durch die Pflanzungen blüten- und fruchtreicher Bäume und möglicherweise auch durch die Ansiedlung weiterer Brutvögel aufgewertet“, ist sich auch Jürgen Brinckmann sicher.
Die Maßnahme zur Grabenöffnung im Panke-Park ist Teil des Gewässerausbaus im Gebiet der Sanierungssatzung Panke-Park und des Gewässerentwicklungskonzepts Panke. Die Umsetzung kostet etwa 520.000 Euro.