- 12.871 Menschen in Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet
- 716 Menschen mehr arbeitslos als im Vormonat
- 2.229 freie Stellen stehen zur Verfügung – Stellenangebot rückläufig
- Arbeitslosenquote liegt im Landkreis Barnim bei 5,7 Prozent und im Landkreis
Uckermark bei 12,1 Prozent
Constanze Hildebrandt, Leiterin der Agentur für Arbeit Eberswalde, zur aktuellen Situation am Arbeits- und Ausbildungsmarkt:
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist im Vergleich zum Dezember saisonüblich. Insgesamt waren im Januar 12.871 Frauen und Männer in Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet – 716 mehr als im Dezember und 535 mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg entsprechend um 0,4 Prozentpunkte auf nun 8,0 Prozent. Auch wenn wir es gerade an den Temperaturen nicht merken, befinden wir uns im Januar und Februar in der Winterarbeitslosigkeit, die erfahrungsgemäß über den Werten des laufenden Jahres liegt. Ursache dafür ist nicht allein die Witterung, sondern es sind auch befristete Arbeitsverträge, die zum Jahresende ausgelaufen sind.
In welchem Umfang sich der Arbeitsmarkt im Frühling erholen kann, wird in diesem Jahr besonders spannend. Wir schauen angesichts des ausgebliebenen Herbstaufschwungs und der erneut nach unten korrigierten Wirtschaftsprognosen für Deutschland mit einiger Sorge auf die nächsten Monate. Von der jüngst von Unternehmen geforderten ‘Wirtschaftswende‘ hängt selbstverständlich auch die Entwicklung in den Landkreisen Barnim und Uckermark ab. Seit längerer Zeit schon ist sozusagen ein schleichender Rückgang der Stellenangebote in unserer Region zu beobachten und dieser hält auch zum Jahresbeginn an. Arbeitgeber haben im Januar 256 freie Stellen zur Besetzung gemeldet. Das sind 116 weniger als vor einem Jahr. Im Januar 2020 waren es noch mehr als 500 freie Stellen, die im Januar gemeldet wurden.
Arbeitgeber sind weiterhin eher verhalten bei Neueinstellungen, das heißt, wer einmal arbeitslos geworden ist, hat es nicht leicht wieder neu einzusteigen und auch junge Menschen haben es unmittelbar nach einer abgeschlossenen Ausbildung schwerer im Berufsleben Fuß zu fassen. Parallel dazu werden gestandene Fachkräfte von vielen Betrieben gesucht. Die Beschäftigungsmöglichkeiten sind hier auch in unserer Region weiterhin gut.
Ein großes Thema für Barnim und Uckermark ist in diesem Jahr die betriebliche Ausbildung. Anders als in vielen Regionen Brandenburgs und deutschlandweit gab und gibt es im Agenturbezirk Eberswalde mehr Bewerber für eine betriebliche Ausbildung als Ausbildungsangebote. Ich kann es nicht oft genug sagen: In Barnim und Uckermark zählt jeder einzelne betriebliche Ausbildungsplatz, der zur Besetzung gemeldet wird, um jungen Menschen in ihrer Heimat eine berufliche Chance zu geben.
Wir wissen, dass die Besetzung von Lehrstellen mit geeigneten Jugendlichen trotzdem nicht leicht ist und wir unterstützen Unternehmen deshalb intensiv bei der Azubi-Suche. Das geschieht mit individueller Beratung und auch mit Messen, die die Arbeitsagentur gemeinsam mit Kommunen, den regionalen Jobcentern, den Kammern und weiteren Partnern organisiert. Wir können Unternehmen und Institutionen nur empfehlen, sich an Ausbildungsmessen in der Region zu beteiligen. Interessierte Jugendliche sind dort je nach Alter auf der Suche nach Praktikums-, Ausbildungs- und dualen Studienplätzen. Das erste persönliche Kennenlernen ist ein großes Plus bei der Nachwuchskräftegewinnung. Und selbstverständlich profitieren auch die Messebesucher davon, die Unternehmensvielfalt in Barnim und Uckermark hautnah zu erleben. Die nächsten Messetermine, die sich Ausbildungssuchende schon vormerken können, sind der „Tag der Berufe Prenzlau“ am 22. Februar von 9.30 bis 13 Uhr am Oberstufenzentrum Uckermark und der „Regionale Ausbildungstag Templin“ am 15. März von 9 bis 12 Uhr an der Oberschule Templin.
Besonders ans Herz legen möchte ich Unternehmen und Schülern den Zukunftstag Brandenburg, der am 3. April stattfinden wird und für den die Online-Anmeldungen schon jetzt unter www.zukunftstagbrandenburg.de möglich sind. Unternehmen und Institutionen laden Jugendliche zu sich ein und präsentieren sich und ihre Ausbildungsmöglichkeiten. Als Arbeitsagentur beteiligen wir uns in jedem Jahr am Zukunftstag und haben wie viele andere Unternehmen gute Erfahrungen damit gemacht.“
Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Eberswalde
12.871 Frauen und Männer waren im Januar in den Landkreisen Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet. Das sind 716 mehr als im Vormonat und 535 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt im Januar bei 8,0 Prozent. Das entspricht im Vergleich zum Vormonat einem Anstieg von 0,4 Prozentpunkten und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Anstieg von 0,1 Prozentpunkten.
1.275 Jugendliche unter 25 Jahren – 89 mehr als im Vormonat – waren im Januar arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 194 Jugendliche mehr. 444 arbeitslose Jugendliche werden von der Agentur für Arbeit Eberswalde betreut (Arbeitslosengeld) und 831 von den Jobcentern Barnim und Uckermark (Bürgergeld). Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren liegt bei 9,6 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte höher als im Dezember und 1,0 Prozentpunkte höher als im Januar des Vorjahres.
Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Barnim und Uckermark
Im Landkreis Barnim waren im Januar 5.860 Arbeitslose gemeldet, darunter 60,1 Prozent (3.523) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es im Barnim 362 Arbeitslose mehr als im Dezember und 110 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Im Barnim liegt die Arbeitslosenquote bei 5,7 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte über dem Vormonatswert und auf dem gleichen Niveau wie im Januar des Vorjahres.
Im Landkreis Uckermark waren im Januar 7.011 Arbeitslose gemeldet, darunter 72,0 Prozent (5.046) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es in der Uckermark 354 Arbeitslose mehr als im Dezember und 425 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. In der Uckermark liegt die Arbeitslosenquote bei 12,1 Prozent. Das entspricht gegenüber dem Vormonat einem Anstieg um 0,6 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Anstieg von 0,3 Prozentpunkten.