„Bernau verNETZt“ lautet das Motto der Galerie Bernau für das Jahr 2025. „In unserer globalisierten Gegenwart ist kein Fleckchen Erde mehr unverNETZt. Bernau bildet da keine Ausnahme“, begründet Galerie-Mitarbeiter Stephan Schmidt die Wahl des Jahresmottos. Darin liegt die Grundidee des Themas, welches eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der städtischen Kulturszene im vergangenen Frühjahr wählte. Die Galerie Bernau möchte ein Jahr lang aus verschiedenen künstlerischen Perspektiven einen Blick auf die Stadt und ihr(e) Netzwerk(e) werfen und das Spannungsfeld zwischen Regionalität und Globalität sichtbar machen.
Jahresprogramm der Galerie 2025
Das Galerie-Jahr wird am Freitag, dem 7. Februar 2025, mit einer Ausstellung von Andrew Rumball eröffnet, mit einer interaktiven Installation und einer Porträtserie widmet er sich in Talking to oneself dem Thema Kommunikation.
Um Parkraummangel und Wohnungskrise, Handlungsfähigkeit und Ökologie im urbanen und digitalen Raum geht es Marina Resende & Jakob Wirth in ihrer Ausstellung Unsichtbare Netzwerke ab Freitag, dem 11. April 2025.
Ida Lawrence & Eva Pedroza mixen ab 6. Juni unter dem Titel Conversations with Monsters Animationen, Zeichnungen, Keramiken und Gemälde unter Einbezug der Stadtarchitektur Bernaus.
Es folgen Renata Müller-Tiburtius und Daniel Theiler mit der Ausstellung Flavour Friends ab dem 15. August. Sie möchten die Stadt durch das Thema Geschmack und Essen vernetzen.
Zum Abschluss präsentiert Christa Jeitner ab dem 17. Oktober Zeichnungen und Textilkunst in der Ausstellung Nach Polen. Ihre Werke zeigen, wie ihr künstlerisches Netzwerk – vor allem in unser Nachbarland – ihr persönliches Schaffen prägte, welches wiederum die Kulturszene Bernaus bereicherte.
Stephan Schmidt als NETZwerker
„Wir begleiten die Ausstellungen stets auch mit Veranstaltungen. So verNETZen wir mit unserem Galerie-Programm nicht nur Künstlerinnen und Künstler mit ganz unterschiedlichen Ansätzen und Perspektiven auf das Thema, sondern stärken auch Bernauer Netz(werk)e“, erklärt Stephan Schmidt. Er ist neben seiner Arbeit in der Galerie Bernau als Fotograf, Buchbinder und Poetry Slamer bekannt und weiß, wie wichtig gut funktionierende Netzwerke und die Unterstützung aus der Stadtgesellschaft sind. Der gelernte Bäcker, studierte Lebensmitteltechnologe und multitalentierte Künstler, der u.a. bei Micha Winkler das Beobachten und Fotografieren gelernt hat, schätzt seinen Arbeitsplatz in der Galerie Bernau und seine Verantwortlichkeit für das Atelier.
Das Atelier bleibt Ausstellungen Bernauer Künstlerinnen und Künstler vorbehalten
Dem 39-Jährigen liegt es sehr am Herzen, die Kunst, die in Bernau beheimatet ist, ans Tageslicht zu locken und öffentlich zu zeigen. Zur Galerie, die seit 2012 von der BeSt – Bernauer Stadtmarketing GmbH getragen und von der Stadt bezuschusst wird, gehört auch das Atelier, das über den Innenhof des denkmalgeschützten Bürgerhauses an der Bürgermeisterstraße 4 erreichbar ist. Auch dieses Jahr präsentiert das Atelier acht wechselnde Ausstellungen, die die Vielfalt und Kreativität der Bernauer Kunstszene widerspiegeln.
„Das Atelier bleibt ausschließlich Bernauer (Hobby-)Kunstschaffenden, Vereinen und Gruppen vorbehalten, die mit ihren künstlerischen Ausdrucksformen eine beeindruckende Bandbreite abdecken – von Malerei über Fotografie bis hin zu Installationen“, berichtet Stephan Schmidt. Das Interesse ist groß: über 50 Anmeldungen liegen für das Atelier bereits vor. Hier lohnt es sich, schnell zu sein. Während in der Galerie eine Fachjury auswählt, welche Ausstellungsprojekte zum jeweiligen Jahresthema realisiert werden, bekommen im Atelier die ersten acht Angemeldeten die Chance, ihre Werke auszustellen.
In einer neunten, einer Gemeinschaftsausstellung, werden dann zum Jahresende 2-3 Arbeiten aller Interessierten gezeigt. „So kommen letztendlich doch alle irgendwie zum Zuge und können quer durch alle Stile und Altersgruppen präsentieren, was die Bernaus Kunstszene zu bieten hat“, erläutert der Galerie-Mitarbeiter die Idee der neunten Ausstellung.
Künstlerinnen- und Künstlertreff, Workshops und Kunstgeburtstage
Zum Thema verNETZt passen auch die Künstlerinnen- und Künstlertreffs, zu denen die Galerie Bernau jeden letzten Mittwoch im Monat alle Interessierten einlädt – zum gegenseitigen Kennenlernen, Kontakte knüpfen, Modellsitzen, Zeichnen, Malen, Kritzeln und vielem mehr. „Zwischen fünf und 25 Leute, die Kunst unterschiedlichster Art ausüben oder ausüben wollen, kommen zu diesen Treffs, um sich gegenseitig zu inspirieren“, sagt Stephan Schmidt. Beim letzten Termin im Dezember stand die Aquarell-Malerei im Fokus. Der nächste Treff ist am 26. Februar.
Passend zu den Ausstellungen bietet die Galerie regelmäßig Workshops oder Veranstaltungen an, um das Gezeigte inhaltlich zu vertiefen. Die Termine und Details werden regelmäßig auf der Website www.galerie-bernau.de veröffentlicht.
„Für Kinder, die gemeinsam mit ihren Freunden, ein kreatives, farbenfrohes Fest erleben möchten, gestalten wir gerne nach ihren Wünschen und Vorstellungen einen Kunstgeburtstag“, verrät Multitalent Stephan Schmidt. Ob Papierschöpfen, Kalligrafie, Zeichnen, Bücher binden … vieles ist in der Galerie Bernau unter erfahrener Anleitung möglich.
Wissenswertes über die Galerie
Die Galerie Bernau wurde auf Initiative von Künstlern und Kunstliebhabern 1989 gegründet. Sie nimmt in Brandenburg eine Sonderstellung ein als die letzte nicht-kommerzielle Galerie, die zu DDR-Zeiten in einer Kreisstadt eröffnet wurde. Sie präsentiert, fördert und vermittelt zeitgenössische Kunst.
Die Galerie Bernau ist zentral in der Fußgängerzone gelegen und bietet 100 m² Ausstellungsfläche. Bis zu 10.000 Besucher pro Jahr werden an der Bürgermeisterstraße 4 begrüßt. Seit ihrer Gründung realisierte die Galerie Bernau bereits mehr als 250 Ausstellungen, die über 500 Künstlern eine Bühne boten, um ihre Werke zu präsentieren.