Eberswalde: Am 19. März wurde zum vierten Mal zwischen der Geschäftsführung der GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH und der Gewerkschaft ver.di über den Manteltarifvertrag für die nichtärztlichen Beschäftigten am GLG Werner Forßmann Klinikum in Eberswalde verhandelt. Nach knapp fünf Stunden endeten die Gespräche ohne Einigung.
Dazu erklärte GLG-Konzernpflegedirektor Robert Schindler: „Zwischen den Forderungen der Gewerkschaft ver.di und unserem Angebot liegt weiterhin ein Abstand. Wir begrüßen, dass die Gewerkschaft von ihren Maximalforderungen abgerückt ist. Dennoch ist das Entgegenkommen von ver.di noch nicht ausreichend. Seitens der GLG-Geschäftsführung wurde ein neues und verbessertes Angebot vorgelegt. Wesentliche Kernpunkte der Forderungen brachten wir als Arbeitgeber auf den Verhandlungstisch. Dazu zählte eine Arbeitszeitreduktion, erhöhte und neue Zulagenzahlungen für Beschäftigte in der Schichtarbeit und in Bereichen wie der Intensivpflege und in bestimmten Funktionsbereichen. Auch im Bereich der Ruf- und Bereitschaftsdienste wurden höhere Zeitwertungen oder Zuschläge seitens der GLG angeboten. Das angepasste neue Tarifangebot der GLG-Geschäftsführung hatte ein Gesamtvolumen von rund 1,5 Millionen Euro.
Ein Streitpunkt blieb die Jahressonderzahlung, bei der wir keine Einigung erzielen konnten. Im Zuge der bereits erfolgten Entgeltanpassungen im Umfang von 35,5 % seit 2020 ist das sogenannte Weihnachtsgeld in Summe ebenfalls angestiegen. Am Beispiel einer Pflegefachkraft, direkt nach der Ausbildung, ist die Jahressonderzahlung im genannten Zeitraum um mindestens 600 Euro erhöht worden. Weitere Anpassungen, wie von der Gewerkschaft gefordert, gefährden die wirtschaftliche Stabilität des Krankenhauses.
Wir erwarten von der Gewerkschaft ver.di, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen akzeptiert werden und nicht leichtfertig mit der wirtschaftlichen Stabilität des GLG Werner Forßmann Klinikums umgegangen wird. Wir haben darauf verwiesen, dass das Klinikum in den ersten beiden Monaten 2024 das operative Geschäft bereits mit einem Millionendefizit abgeschlossen hat.
Wir fordern die Gewerkschaft ver.di daher auf, besonnen zu reagieren und insbesondere den vorhandenen wirtschaftlichen Korridor, welchen wir mit unserem erneuerten Angebot bereits bis an die Grenze ausgereizt haben, nicht durch etwaige Maßnahmen zu verkleinern. Für die Fortführung der Gespräche in einer fünften Verhandlungsrunde stehen wir zur Verfügung und fordern ver.di zur gemeinsamen und zügigen Terminfindung auf.“