Der Höhepunkt der bis dahin stets steigenden Immobilienpreise war im Sommer 2022 erreicht. Ab der zweiten Hälfte des Jahres begann ein Abwärtstrend. Dies wurde durch mehrere Faktoren ausgelöst. Vor allem durch die Anhebung der Bauzinsen, die sich mittelbar am Leitzins orientieren. Dieser ist inzwischen durch die Europäische Zentralbank zum neunten Mal in kurzer Folge auf mittlerweile 4,25 % angehoben worden.
Konnten vor zwei Jahren Baukredite noch zu Zinsen zwischen 1 % und 2 % abgeschlossen werden, so sind jetzt i.d.R.über 4 % zu zahlen. Das verteuert die monatliche Rate und die Gesamtbelastung für einen Immobilienkredit immens.
So muss bspw.für einen Kredit von 500.000,- € eine Jahresbelastung von ca. 30.000,- € für Zins (ca. 4 %) und Tilgung (ca. 2 %) eingerechnet werden. Das sind monatlich 2.500,- €. Bei 1% Zins waren dies noch 15.000,- € jährlich und 1.250,- € monatlich, bei 2 % 20.000,- € jährlich, bzw. ca.1.670,- € monatlich.
Die steigende Inflation, derzeitig laut Statistischem Landesamt bei +6,1 %, verengt den möglichen Finanzierungsrahmen für Käufer weiter. Die Anzahl der Käufer ist somit radikal gesunken.
Interessenten mit einem hohen Eigenkapital und gutem Einkommen können sich natürlich weiterhin eine Immobilie zum Kauf leisten. Ihnen steht nun ein viel größeres Angebot zur Auswahl, als noch zu Zeiten historischer Niedrigzinsen. Hatten wir vor gut ein bis zwei Jahren noch einen Nachfrageüberhang, der sich preistreibend von teilweise bis zu 40 % über dem Marktpreis auswirkte, so bewegen sich die tatsächlichen Verkaufspreise jetzt beim durchschnittlichen Marktpreis, bzw. darunter (je nach Ausbau- und Sanierungsstand – sh. weiter unten). Dabei darf man sich nicht von teilweise immer noch hohen Angebotspreisen täuschen lassen. Entscheidend sind die tatsächlichen Abschlusspreise beim Notar.
Gesucht werden vor allem Immobilien, die für eine durchschnittliche Familie genügend Platz bieten und energetisch auf aktuellem Stand sind. Diese Immobilien haben nur geringfügige Abschläge zu verzeichnen. Immobilien älterer Baujahre, bei denen die letzte Modernisierung ca. 30 Jahre zurück liegt und die infolge gesetzlicher Auflagen in Kürze ein neues Heizsystem oder eine Dämmung etc. benötigen, werden zu deutlicheren Preisabschlägen verkauft. Hier sind die mittlerweile sehr hohen Baukosten (Material und Handwerkerleistungen) mitursächlich.
Insgesamt bewegen sich die Immobilienpreise durchschnittlich auf der Höhe von Mitte des Jahres 2021. In den Jahren 2018 bis 2021 sind die durchschnittlichen Kaufpreise für Einfamilienhäuser im nordöstlichen Berlin-nahen Einzugsgebiet um durchschnittlich
35 % gestiegen.
Immobilienverkäufer können sich somit immer noch über deutliche Wertzuwächse gegenüber den Vorjahren freuen.
Haben Sie Fragen zum Immobilienverkauf oder möchten wissen, welche Möglichkeiten es noch gibt? Dann kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern.
Jana Braun