Bernau: Entdecken und staunen, womit Oma und Opa vor Jahrzehnten gespielt haben – dies ist ab Freitag, dem 1. Dezember, wieder im Bernauer Museum im Henkerhaus in der Ausstellung „Von Eisenbahn und Puppenstube – Eine Reise durch die Spielzeuggeschichte“ möglich.
Wie bereits im vergangenen Jahr können die kleinen und großen Besucher im gesamten Haus auf die Suche nach den Spielsachen gehen. „Unser neues Ausstellungskonzept kam bei den Gästen gut an. Deshalb setzen wir es in diesem Jahr fort“, erklärt Museumsleiterin Franziska Radom. „Wir haben auch wieder die lustigen Wichtel von Anke am Berg dabei. In diesem Jahr verbinden wir sie in einem Memospiel mit Ausstellungsobjekten“, ergänzt sie.
Spielzeug als Einblick in die jeweilige Zeit
Die Exposition zeigt allerhand Spielzeuge der „Marke Eigenbau“, eine historische Märklin-Modelleisenbahn aus dem Jahr 1928 und eine Autobahn der Firma Tippco aus den 1930er Jahren. Sie sind thematisch auf die einzelnen Räume verteilt: die Kochutensilien in der Küche oder die Puppenstuben im Wohnzimmer.
Spielzeuge, wie eine Ritterburg, die der Bernauer Kurt Heise während des Zweiten Weltkriegs für seinen Sohn anfertigte, erzählen von einer Ära, in der Selbstgebautes einen festen Platz in den Kinderzimmern hatte. Auch aus DDR-Zeiten gibt es Spielwaren zu besichtigen: beispielsweise originalgetreue Möbel und Gegenstände aus DDR-Puppenstuben, die einen Einblick in die Einrichtungsgewohnheiten dieser Zeit geben. Neu hinzu kommt ein Blick in die Kinderzimmer des 21. Jahrhunderts.
Die ältesten Stücke in der Schau sind Blechspielzeuge aus dem frühen 20. Jahrhundert. Mit viel Liebe zum Detail gearbeitete Dampfmaschinen und Küchenherde, die einst voll funktionsfähig waren, sind die Highlights der Schau. „Diese alten Kinderschätze aus verschiedenen Epochen faszinieren noch heute Jung und Alt und wecken bei vielen Erinnerungen an unbeschwerte Kindertage“, sagt Franziska Radom.
Es darf auch gespielt werden
Anders als anderswo darf in der Ausstellung nicht nur geschaut, sondern auch gespielt werden – mit einer Eisenbahn, mit einer Autobahn, mit den Puppenstuben. „Wir wollen noch mehr Spielstationen einrichten. Beispielsweise soll eine Kinderküche zum Kochen einladen“, verrät die Museumsleiterin.
In diesem Jahr hat das Museum im Henkerhaus am 1. Dezember auch eine Kooperation mit dem Repair-Café. Die ehrenamtlichen Reparaturexperten des Cafés sind die „Spielzeugdoktoren“. Kinder und Erwachsene können an diesem Tag von 14 bis 17 Uhr ihr defektes Spielzeug mitbringen und die Fachleute schauen vor Ort im Henkerhaus, ob es noch zu retten ist.
Am 2. und 3. Dezember ist die Pantomimin Milou im Haus zu Gast. Sie hat ihren Koffer im Gepäck und damit geschieht so manch wunderliches Ding.
Öffnungszeiten und Anmeldung für Führungen
Die Exposition mit dem Titel „Von Eisenbahn und Puppenstube – Eine Reise durch die Spielzeuggeschichte“ wird vom 1. Dezember 2023 bis 18. Februar 2024 im Museum im Henkerhaus, Am Henkerhaus 1, gezeigt. Zu sehen ist sie dienstags bis freitags von 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 1 Euro, ermäßigt 50 Cent.
Kurzführungen durch die Ausstellung sind jederzeit möglich und können unter E-Mail museum@bernau-bei-berlin oder telefonisch unter 03338 70 04 96 gebucht werden. Für Bernauer Kitas und Schulen ist der Museumsbesuch kostenfrei.
Das Museum im Henkerhaus bleibt derzeit auf Grund des Ausstellungsaufbaus geschlossen.