Eberswalde: Zum nunmehr fünften Mal wurde von der Amadeu Antonio Stiftung und der Stadt Eberswalde der Amadeu Antonio Preis verliehen. Am Samstag, dem 18. November 2023, erhielt die Künstlerin Nnenna Onuoha für ihr Projekt „Rosenfelde“ den mit 3000 Euro dotierten Amadeu Antonio Preis 2023. Zwei zweite Preise wurden an die Künstlerin Maroula Blades für „Stones in Symphony“ und den Autor David Blum für seinen Jugendroman „Kollektorgang“ vergeben. Der Lars Day Preis 2023 für herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement ging in diesem Jahr an den Verein Vitsche e. V.
Gemeinsam haben die Stadt Eberswalde und die Amadeu Antonio Stiftung einen Preis ausgelobt, der aktueller nicht sein könnte. Die jeweiligen Grußworte des Eberswalder Bürgermeisters, Herr Götz Hermann sowie der langjährigen Stiftungsvorsitzenden Frau Anetta Kahane sprachen vom gemeinsamen Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung. Beide forderten eine offene Gesellschaft. In Eberswalde habe sich im Gegensatz zu vielen anderen Städten etwas getan und in der Auseinandersetzung mit den Fragen des Rechtsextremismus stehe Eberswalde für eine interkulturelle Öffnung, wie Frau Kahane mit ihren Worten unterstrich.
Bürgermeister Götz Herrmann dankte allen Beitragenden für ihre Teilnahme und Kreativität. Egal ob Literatur, Theater oder Bildendende Kunst, alle 347 Einreichungen – eine Rekordteilnahme – hätten dazu beigetragen, in eine gedankliche Auseinandersetzung mit den Zielen des Preises und der Stadt Eberswalde zu treten. In Eberswalde und deutschlandweit steht der Preis für eine Auszeichnung, die die Kunst und die Ausführenden gleichermaßen ehrt. Als Zeichen für eine demokratische Kultur stehen Projekte im Fokus, die sich gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung sowie für Inklusion, Menschenrechte und Diversität einsetzen.
Die sechsköpfige Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Kunst, Journalismus, Kulturmanagement sowie der Amadeu Antonio Stiftung und der Stadt Eberswalde würdigte die „beeindruckende Vielfalt und eine besonders hohe künstlerische Qualität“ der eingereichten Bewerbungen. Im Jurystatement des Siegerbeitrags „Rosenfelde“ von Frau Nnenna Onuoha heißt es, „Die Bedeutung von Orten für die Erinnerung, für die Selbstermächtigung und für die Aufarbeitung, wird durch Onuohas Arbeit besonders eindrücklich aufgezeigt. […] `Rosenfelde´ ist ein herausragendes Beispiel, wie eine engagierte Recherche in ein eigenständiges Kunstwerk übersetzt wird und dazu eine tiefe Relevanz für unsere Zeit entfaltet.“ Dass die Beiträge so vielschichtig sind, wie die Gesellschaft selbst, verdeutlicht der Amadeu Antonio Preis. So umfangreich ihre künstlerischen Ausdrucksformen auch sein mögen, es einigt sie eine hohe gesellschaftliche Relevanz.
Der von der Stadt Eberswalde mitgetragene Preis ist Ausdruck eines kontinuierlichen Engagements der Stadt gegen jegliche Form von Diskriminierung, Rassismus und Homophobie. „So bleibt der Preis ein Brückenschlag“, wie Bürgermeister Götz Herrmann festhält, „er verbindet die Erfahrungen der Vergangenheit mit den Entwicklungen, Gedanken und Herausforderungen im Hier und Jetzt.“
Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, dessen amtierende Ministerin, Frau Dr. Manja Schüle, in ihrer Videobotschaft für ein gemeinsames Miteinander warb.