Auch 2022 waren die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren sowie der Hilfsorganisationen im Landkreis Barnim wieder stark gefordert. Zu insgesamt 4.485 Einsätzen rückten die Helferinnen und Helfer im vergangenen Jahr aus – ein erneuter Rekordwert. Am Freitag, den 17. November 2023 nutzte Barnims Landrat Daniel Kurth die Gelegenheit, den ehrenamtlichen Kräften im Landkreis im Rahmen einer Fest-Veranstaltung seinen Dank auszusprechen.
„Wenn der Ernstfall eintritt, dann ist das Ehrenamt die Stütze, auf die sich alle verlassen“, betonte Landrat Kurth die herausragende Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren und der Hilfsorganisationen im Brand- und Katastrophenschutz. „Ihr außerordentliches Engagement, sowohl im Einsatzgeschehen als auch in der Ausbildung des Nachwuchses, nötigt mir höchsten Respekt ab und verdient großen Dank und Anerkennung.“
Die Zeit der generationenübergreifenden Feuerwehrdynastien sei vorbei, so der Landrat. Dass sich das Ehrenamt im Landkreis Barnim dennoch gut entwickle, sei nicht zuletzt der gut organisierten Ausbildung sowie der hervorragenden Jugendarbeit der Feuerwehren und der Hilfsorganisationen im Landkreis Barnim geschuldet. Dem Landkreis selbst sei es weiterhin ein hohes Anliegen, kontinuierlich in aktuelle Einsatztechnik und die sonstige Ausstattung der Brand- und Katastrophenschutzkräfte zu investieren.
In den zehn Feuerwehren der örtlichen Träger des Brandschutzes, der Gemeinden, Ämtern und Städte des Landkreises Barnim sind aktuell 1.570 Männer und 392 Frauen (gesamt: 1.962) aktiv. Zudem gibt es 57 Jugendwehren mit 829 Mitstreitenden sowie 9 Kinderwehren mit 68 Mitgliedern. Im brandenburgweiten Vergleich steht der Landkreis Barnim damit außerordentlich gut da.
Das Jahr 2022 im Rückblick betrachtete der stellvertretende Kreisbrandmeister Tamás Sallai-Ballogh. Er erinnerte an 3.614 Einsätze der Technischen Hilfeleistung sowie 871 Brände. Gleich 14 Mal mussten die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr zu sog. MANV-Lagen, d.h. Massenanfällen an Verletzten, ausrücken. Eine solche liegt vor, wenn so viele Notfallpatienten zu versorgen sind, dass über die reguläre Grundversorgung hinaus ein besonderes Vorgehen zur Gefahrenabwehr erforderlich wird, um die Notfallpatienten zeitgerecht notfallmedizinisch zu versorgen. Regelmäßig sind solche Szenarien Gegenstand von Übungen, in denen die Feuerwehren und Hilfsorganisationen gemeinsam mit dem Rettungsdienst des Landkreises Barnim das dabei erforderliche, entsprechend koordinierte Vorgehen trainieren, wie der stellvertretende Kreisbrandmeister am Beispiel einer erfolgreich durchgeführten Übung im Oktober dieses Jahres veranschaulichte.
Geehrt wurden an diesem Abend Kameradinnen und Kameraden für 40, 50, 60 und 70, 75 und 80 Jahre Treue Dienste in den Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises. Die zwei zu ehrenden Kameraden für 75 und 80 Jahre konnte der Einladung des Landrates gesundheitsbedingt leider nicht nachkommen. Zusätzlich nutzte auch die Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH den Anlass, um die Auszeichnung zweier Mitarbeiter für herausragenden Einsatz über das Dienstverhältnis hinaus nachzuholen, die zur ursprünglichen Auszeichnungsveranstaltung im Rahmen der 20-Jahr-Feier des Rettungsdienstes verhindert waren.
Die Auszeichnungsveranstaltung fand zum nunmehr dritten Mal im Zentrum für Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Barnim statt. Seit der letzten Ausgabe im Jahr 2019 hat sich auf dem Gelände im Eberswalder Nordend einiges getan. „Das ZfBK ist unlängst nicht mehr nur Sitz des Sachgebietes Bevölkerungsschutz“, betonte Landrat Kurth. „Es erfüllt zunehmend den Zweck, den wir ursprünglich unter der Überschrift ‚Eine Heimat für das Ehrenamt‘ erdacht haben.“