Eberswalde: Kommende Woche, am 23. April, bietet die GLG im Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde eine weitere Veranstaltung ihrer gefragten Reihe „Medizinischer Dienstag“ an. Ärzte und Therapeuten aus GLG-Krankenhäusern vermitteln in diesem Rahmen regelmäßig einem gesundheitsinteressierten Publikum neues Wissen aus der Medizin. Diesmal wurde ein eher ungewöhnliches Vortragsthema gewählt: „Der frühe Tanz“. Was ist damit gemeint? Die Frage beantwortete die Referentin der Veranstaltung, Diplom-Psychologin Anna Giebelhaus.
„Natürlich sollte das Thema unter diesem Titel neugierig machen“, sagt sie. „Der frühe Tanz ist eine Bezeichnung oder Metapher, die sich auf den sogenannten Bindungstanz zwischen Säuglingen im ersten Lebensjahr und seinen primären Bezugspersonen bezieht, in der Regel Mutter und Vater. Tanz deshalb, weil der Säugling den Bezugspersonen wie beim Tanz sehr nahe ist und dann wieder etwas eigenständiger und distanzierter, indem sich Eltern und Säugling gegenseitig beeinflussen. Es entsteht eine emotionale Verbindung und die Gefühle tanzen förmlich miteinander, dabei schwingt es manchmal gleich oder synchron und manchmal unterschiedlich. Wie auch beim Standardtanz gibt es Regeln und auch viel Improvisation und dabei ergeben sich Fragen.“
Für Ratsuchende steht die Spezialsprechstunde für Säuglinge, Kleinkinder und deren Eltern des GLG Martin Gropius Krankenhauses zur Verfügung. „In der Sprechstunde arbeiten wir an genau der Interaktion zwischen Eltern und ihren Kindern bei möglichen Schwierigkeiten“, sagt Anna Giebelhaus. „So bieten wir beispielsweise Beratung, Diagnostik, und Behandlung bei Unsicherheiten und Ängsten in der Schwangerschaft und nach der Geburt, Anpassungsschwierigkeiten an die Elternschaft, damit verbundenen Stimmungsschwankungen mit Verdacht auf Depressionen, Ängsten oder Zwängen, Schwierigkeiten in der Eltern-Kind-Beziehung jeder Art, exzessivem Schreien des Säuglings, auffallend unruhigem oder aggressivem Verhalten von Kindern und vielem mehr. Die Herausforderung besteht eben darin, diesen Tanz überhaupt zu tanzen, sodass ein Zusammenspiel in unterschiedlichen Variationen gelingt.“
Vor allem werdende und junge Eltern sowie Menschen, die beruflich mit Kindern in Kitas, Schulen, Arztpraxen und anderen Formen zu tun haben, sind zu diesem „Medizinischen Dienstag“ herzlich eingeladen. Sie haben nach dem Vortrag auch die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Referentin zu richten. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.