In meiner anwaltlichen Tätigkeit, aber auch als Gemeindevertreter, erfahre ich immer wieder von schrecklichen Nachbarschaftskonflikten im Gemeindegebiet. Hundelärm, die Hinterlassenschaften von Katzen im Gemüsebeet, Kameras, die Nachbarn beobachten könnten oder sogar beobachten, Lärmbelästigungen mit Songs wie „Killing in the Name“ oder anderen für derartige Konflikte sinnbefreiten Texten, um Nachbarn zur Räson zu bringen, subtile Drohungen mit der Axt in der Hand.
Da werden auch schon mal Briefe an andere Nachbarn geschrieben oder das Gespräch mit diesen gesucht, um den Nachbarn zu diskeditieren. Dann werden Ämter eingeschaltet und der Konflikt schaukelt sich immer weiter hoch. Mancher scheint dann auch noch zu glauben, dass vor dem Gesetz oder der Verwaltung nicht alle gleich sind, weil er selbst gute Kontakte in die Verwaltung hat. In einem Rechtsstaat ist dies dann doch eher ein Irrglauben. Der Höhepunkt eines örtlichen Nachbarschaftskonflikts kann dann auch schon mal ein mit Hunde- und Katzenkot beschmiertes Auto sein. Gern wird auch die Fahrerlaubnisbehörde mit der anonymen Behauptung, der Nachbar hat beim Fahren Ausfallerscheinungen, eventuell wegen des Einflusses von legalen oder illegalen Drogen, in den Nachbarschaftskonflikt mit einbezogen. Die aufgeführten Beispiele werden ausdrücklich nicht zur Nachahmung empfohlen. Das Verhältnis unter den Streitparteien wird dadurch erfahrungsgemäß nicht besser. Eher wird dadurch die nächste Eskalationsstufe erreicht. Zumal anonyme Schreiben dazu führen, dass die ganze Nachbarschaft bei der Suche nach dem Anzeigenerstatter mit einbezogen wird. Und dies führt dann zur Verschlechterung der Gesamtsituation in dem Wohnviertel.
Ich persönlich denke immer, wer sich auf seinem Grundstück zu 100 Prozent korrekt verhält, der werfe den ersten Stein und Gespräche unter Nachbarn, wobei Gemeinsamkeiten gesucht werden sollten, führen oft zu einem Verständnis für die Situation des anderen Nachbarn.
Das offene, ehrliche Gespräch hat noch keinem geschadet. Sonst müssen Schiedsstellen und Gerichte bemüht werden und Rechtsanwälte werden involviert. Kosten, die nicht immer von der Rechtsschutzversicherung getragen werden, entstehen und Lösungen mit denen beide Seiten leben können werden oft eher nicht gefunden und nicht jeder der denkt er sei Mediator, ist es im privaten Nachbarschaftskonflikt dann auch. Mancher fühlt sich nach einem Gerichtsverfahren dann wie ein Sieger und führt sich entsprechend auf, der nächste Konflikt bahnt sich dann oft an.
Rechtsanwalt
Frank Bergner
Wandlitz OT Basdorf
Inzwischen über 22 Jahre, 20 davon im Wandlitzer Ortsteil Basdorf, bin ich nun für meine Mandanten als Rechtsanwalt tätig. Häufig in den Bereichen des Familien- und Erbrechts aber auch nach Verkehrsunfällen, bei Schwierigkeiten mit dem Arbeitgeber sowie im Strafrecht.
Zur Vermeidung teurer Gerichtsverfahren bemühe ich mich dabei um eine außergerichtliche Streitbeilegung.
In den Ausgaben des Heidekraut Journal werde ich fortlaufend Ausführungen zu interessanten Rechtsgebieten, mit denen ich in meiner anwaltlichen Praxis häufig konfrontiert bin, machen.