Eberswalde: Als größter Gesundheitsdienstleister im Nordosten Brandenburgs zieht die GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit die Bilanz des Jahres 2023 und richtet ihre Strategie auf die Zukunft aus. Zur Unternehmensgruppe gehören fünf Krankenhäuser, Reha-Facheinrichtungen, Arztpraxen, ambulante Pflege, Tageskliniken, Wohnstätten und Beratungsstellen. Mit 3.665 Beschäftigten ist die GLG zugleich der größte Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in der Region. Was wurde im zurückliegenden Jahr erreicht? Wie haben sich die GLG-Unternehmen entwickelt? Welche Höhepunkte haben das Jahr geprägt? Und wie geht es weiter?
„In einer Zeit fortgesetzter krisenhafter Ereignisse, die sich auf alle Lebensbereiche auswirken, bei gleichzeitig fehlenden festen Wegmarken für die geplante Krankenhausreform konnte sich der GLG-Verbund als ein Faktor der Kontinuität und Stabilität behaupten“, schätzt der kaufmännische GLG-Geschäftsführer, Dr. Jörg Mocek, das Jahr ein. „Die GLG-Unternehmensgruppe ist unter den bestehenden schwierigen Bedingungen für eine weitere erfolgreiche Entwicklung gut aufgestellt. Diese wird sich allerdings nicht von selbst vollziehen, sondern erfordert unser Handeln und die konsequente Umsetzung strategischer Entscheidungen.
306,5 Millionen Euro beträgt der Jahresumsatz der GLG nach der Prognose der Wirtschaftspläne. 114.545 stationäre und ambulante Fälle wurden in den Krankenhäusern verzeichnet. Zu den erkennbaren Trends zählt die ungebrochen hohe Nachfrage bei den Arztpraxen und in der ambulanten Pflege, wo sich der Ausbau auch im GLG-Verbund weiter fortsetzte. Die demografische Struktur der Bevölkerung macht auch die Altersmedizin zu einem Wachstumsbereich. Neben der Zentralisierung der Gesundheitsversorgung zielt die laufende Reform auf die verstärkte Ambulantisierung. Im GLG-Verbund stiegen die ambulanten Behandlungen in den Krankenhäusern von 2022 zu 2023 um 20 Prozent. Weitere Chancen liegen in neuen digitalen und rehabilitativen Angeboten, vernetzt innerhalb des GLG-Verbunds sowie mit festen Kooperationspartnern in der Region.
„Das angestrebte Ergebnisziel der schwarzen Null – die Deckung von Personal- und Sachkosten – konnte den zum Jahresende vorliegenden Prognosen zufolge erreicht werden“, sagt Dr. Jörg Mocek. „Allerdings gelang dies nicht ausschließlich durch die Erwirtschaftung von Erlösen. Zur Zielerreichung mussten weitere bilanzielle Reserven mobilisiert werden. Gemessen an den Rahmenbedingungen ist das Ergebnis jedoch als Erfolg zu werten. Wir haben trotz schwieriger Voraussetzungen viele Fortschritte erreicht, Behandlungsmöglichkeiten verbessert, neue medizinische Zentren etabliert, in Eberswalde und Prenzlau Ärztehäuser eröffnet, Qualitätsauszeichnungen erhalten, die Ausbildung erweitert, Tarifverhandlungen mit den jeweiligen Partnern erfolgreich zum Abschluss gebracht und vieles mehr und damit letztlich unseren Auftrag und unser Unternehmensziel – die ambulante und stationäre Rundum-Versorgung der Menschen in der Region mit Gesundheitsdienstleistungen auf neuestem Stand des medizinischen Wissens und mit dem Anspruch der Qualitätsführerschaft – in vollem Umfang erfüllt. Dafür gebührt allen Beteiligten mein persönlicher Dank!“
Auf Klausurtagungen der Führungskräfte und in Zukunftswerkstätten haben die Beschäftigten der GLG-Unternehmen mit ihrer Sicht auf die täglich erlebte Praxis an der Analyse von Strukturen und Abläufen und der Zielbestimmung für die kommende Entwicklung unter breiter Beteiligung mitgewirkt.
„Wir wissen seit Jahren, dass der Wandel unausweichlich ist, nun sind wir mittendrin“, konstatierte die medizinische Geschäftsführerin der GLG, Dr. Steffi Miroslau. „Die Reform lässt keine Zeit für Bewertungen und Situationsbeschreibungen, sondern fordert die richtigen Entscheidungen und Maßnahmen für die Bestandssicherung von uns. Bereits in den vergangenen Jahren sind im GLG-Verbund viele Voraussetzungen geschaffen worden, um unter den kommenden Anforderungen zu bestehen. Insofern treffen uns die Veränderungen nicht unvorbereitet. Unsere Maßnahmen müssen aber weiter vorangebracht werden.“
In vielen Medizinbereichen verfügen die GLG-Unternehmen über besondere Spezialisierungen bis hin zu Spitzenpositionen. So ist der GLG-Verbund in neun Fachdisziplinen der Alleinanbieter in der Region, darunter die Bereiche Augenheilkunde, HNO, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Nephrologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie, Schmerztherapie, Strahlentherapie und Thoraxchirurgie. Die Zentrenbildung und Spezialiserung wurde auch 2023 weiter fortgesetzt. Bereits bestehende Medizinische Zentren sind erfolgreich re-zertifiziert worden, wie die überregionale Stroke Unit des GLG Martin Gropius Krankenhauses, andere wurden in diesem Jahr neu gegründet – so das Darmzentrum und das Palliativzentrum am GLG Werner Forßmann Klinikum in Eberswalde. Ein Brustzentrum ist hier in Vorbereitung. Eine besondere Qualifikationsauszeichnung hat die Kinderklinik erhalten: als Kompetenzzentrum der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Sie ist damit das erste zertifizierte Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg. Das GLG Werner Forßmann Klinikum und das GLG Martin Gropius Krankenhaus sind Lehrkrankenhäuser der Charité. Viele Ärztinnen und Ärzte sind in wissenschaftliche Projekte involviert.
Zur dauerhaften Sicherstellung des hohen fachlichen Niveaus hielt die GLG auch 2023 für Beschäftigte aller Berufsgruppen ein großes Angebot an Fort- und Weiterbildungen bereit, das zum Teil von den Einrichtungen selbst und zum anderen zentral von der GLG-Personalentwicklung aufgestellt wurde. Für die breite Öffentlichkeit boten Spezialistinnen und Spezialisten aus den GLG-Unternehmen Informationsveranstaltungen an, bei denen Gesundheitswissen aus erster Hand für alle Interessierten geboten wurde – so die etablierten Veranstaltungsreihen „Medizinischer Dienstag“ in Eberswalde und „Bürgerforum“ in Prenzlau, Tage der offenen Tür an verschiedenen Standorten, kostenlose Beratungsangebote für Angehörige von Patienten mit Demenz, Schlaganfall oder Krebs und zur Unterstützung pflegender Angehöriger zu Hause.
Das Bewerberverhalten ließ erkennen, dass die GLG als attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen wird. Das GLG-Karriereportal im Internet präsentiert viele Benefits, die in anderen Krankenhäusern so nicht vorgehalten werden. Zudem betreibt die GLG erfolgreich eine Strategie der Nachwuchsgewinnung aus der Region für die Region und bildet Azubis in 16 Berufen aus. In der kommenden Woche, am 15. Februar, wird die GLG ihre 6. Berufemesse veranstalten und lädt dazu insbesondere Schulklassen in den Eberswalder Familiengarten ein.
Während die Fallzahlen während der vergangenen Jahre gesunken sind, wurde die Zahl der GLG-Beschäftigten kontinuierlich erhöht. So ist sie von 2019 bis Ende 2023 allein in den GLG-Krankenhäusern von 2.700 auf 2.841 gestiegen. Dazu sagte Dr. Jörg Mocek: „Wir haben bewusst auch während der Corona-bedingten Rückgänge im Leistungsgeschehen Personal weiter aufgestockt, um auf die kommende Entwicklung vorbereitet zu sein. Diese strategischen Investitionen in die Zukunft müssen jetzt zur Basis eines erhöhten Leistungsgeschehens werden, damit die wirtschaftliche Stabilität der GLG-Gruppe erhalten bleibt und weiterhin gesichert ist.“
Insgesamt geht die GLG-Unternehmensführung optimistisch in die Zukunft. So erklärte Dr. Jörg Mocek: „Wir sind überzeugt, dass die GLG ihren Weg auch unter veränderten Rahmenbedingungen erfolgreich fortsetzen wird und dass wir gemeinsam die Reform im positiven Sinn für die Ausgestaltung der Konzernstrukturen nutzen können. Wir haben das feste Ziel, zu den Gewinnern der Reform zu gehören.“
Ausführliche Informationen zur Entwicklung der GLG enthält der „GLG-Jahresrückblick 2023“, der auf der Internetseite der GLG unter „Presse“ zu finden ist oder direkt unter diesem Link: GLG-Jahresrückblick.