In der Krimiserie „Ein Fall für zwei“ spielen sich ein Privatdetektiv und ein Anwalt gegenseitig die Bälle zu, um für ihre Klienten und das Gute zu siegen. Auch im Wahlkreis Märkisch-Oderland – Barnim II tritt nun mit Niels-Olaf Lüders ein Anwalt an. Der 54-jährige Strausberger hatte bei der Wahlveranstaltung direkt eine Überraschung für die Mitglieder parat, er wird im Sommer Vater. Durch seinen Beruf (Schwerpunkt Ausländer- und Strafrecht) ist es Niels-Olaf gewohnt, sich für Menschen einzusetzen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Das bedeutet auch sich mit den Mächtigen anzulegen, diese benennt er auch in seiner Rede. Amazon muss Steuern zahlen, Tesla sich an den Infrastrukturkosten beteiligen und Ackerland soll nicht in die Hände von Finanzhaien.
Wie bei „Ein Fall für zwei“ ist Niels Olaf ein Anwalt, der sich mit den Mächtigen anlegt, um der Mehrheit zu mehr Gerechtigkeit zu verhelfen.
Die Mitglieder der LINKEN hat er überzeugt. Diese wählten ihn trotz zweier starker Gegenkandidaten bereits im ersten Wahlgang zu ihrem Direktkandidaten.
Die bekanntere Figur aus der oben benannten Krimiserie ist „Matula“. Der Privatdetektiv ist ein eher ruppiger Typ, der des Öfteren auch in den sogenannten unteren sozialen Schichten unterwegs ist.
Isabelle Czok-Alm hat durchaus Ähnlichkeiten mit diesem Charakter und hätte der Serie die notwendige starke Frauenfigur gebracht, die sie nötig gehabt hätte. „Isi“ ist nicht ruppig, aber direkt und sagt was sie denkt. Die leidenschaftliche Hörerin von Punkbands ist auch eher der Currywurst als der Sterneküche zugetan. Kein Wunder, dass die Wandlitzerin die Parteibasis begeistern konnte und mit 73 Prozent der Stimmen gewählt wurde. Ihre Themen sind Teilhabe, Bildung, Umwelt und Solidarität, sowie klare Kante gegen rechts zu zeigen. Sie werde mit Niels-Olaf während des Wahlkampfes „die Hütte rocken“, sagte sie bei dessen Wahl in Bernau. Der Wahlkampf im Barnim ist also Teamwork oder eben, ein Fall für zwei.
Niels-Olaf Lüders / Direktkandidat DIE LINKE im Wahlkreis 59 (Märkisch-Oderland/BarnimII)
Ich wurde als Direktkandidat der Partei DIE LINKE. für die Bundestagswahl im September 2021 gewählt. Ich freue mich über das mir entgegengebrachte Vertrauen. Das Mandat, um das ich mich nun bewerbe, ist eine großartige Chance, an den so dringend nötigen politischen Veränderungen innerhalb des gesetzgebenden Parlaments unseres Landes sehr unmittelbar mitzuwirken. Denn viele Menschen spüren es selbst: Ein bloßes politisches „Weiter so“ wäre für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes fatal, während eine kleine superreiche Clique weiterhin frohlocken dürfte.
Ich war in den Gesprächen mit den Menschen im Wahlkreis oft verblüfft. Verblüfft darüber, wie vielen Menschen doch eigentlich recht klar ist, dass das derzeitige Wirtschaftssystem, ein System des Rechts und der Macht des finanziell Stärkeren, die Ursache und keinesfalls die Lösung der meisten immer drückenderen Probleme, wie Chancenungleichheit, soziale Spaltung, Klimawandel, Krieg, Vertreibung und Flucht ist. Nach solchen Gesprächen frage ich mich oft, warum sich diese Klarheit nicht stärker in den bisherigen Wahlergebnissen progressiver Parteien wie der LINKEN widerspiegelt. Es mag vielleicht daran liegen, dass man leider eben auch oft hört, dass es sich ja ohnehin nicht ändern ließe. Ganz so, als beruhe dieses in weiten Teilen inhumane zerstörerische Finanz- und Wirtschaftssystem auf einer Art Naturgesetz. Diese Hoffnungslosigkeit und Resignation macht mich traurig. Zeigt sie doch, was die letzten Jahre des GroKo-Stillstands und des Vormarschs der angeblich alternativlosen neoliberalen Idee des Wirtschaftens angerichtet haben. Und noch trauriger macht es mich, wenn mir Menschen berichten, dass gut durchdachte innovative Versuche, neue Ideen des Wirtschaftens, z.B. mit anderen Eigentums- und Finanzierungsformen oder mit anderen Zielsetzungen als der kurzfristigen Profitmaximierung, oft scheitern, weil unsere Gesetze so etwas nicht vorsehen und ausreichend fördern. Bildung, Kreativität und Leistungsbereitschaft sind eben längst kein Garant mehr für wirtschaftlichen Erfolg und ein erfülltes Leben frei von ständigen Existenzängsten. Und die bereits eiskalt Abgehängten, unter ihnen auch viele ältere Menschen, die ein Leben lang hart gearbeitet haben, müssen alleingelassen und oft auch noch entwürdigend behandelt zusehen, wie sie sich und ihre Familien mehr schlecht als recht durchbringen.
Ich nehme die sehr berechtigten Sorgen der Menschen um die eigene Zukunft und die Zukunft ihrer Kinder und Enkel ernst. Von mir gibt es nicht nur das anbiedernde Standardversprechen vor Wahlen, mich irgendwie zu „kümmern“, um dann hinterher doch alles weitgehend so weiter laufen zu lassen. Denn ich möchte wirklich spürbare Veränderungen, vor allem in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, die den Menschen und nicht nur Konzernen, Aktionären und Finanzspekulanten zugutekommen. Ungebremste Märkte und Lobbyisten regeln das eben nicht von allein. Dafür sind in einer Demokratie von der Wirtschaft unabhängige Parlamente da. Und deswegen ist es so wichtig, dass dort gewählte Abgeordnete beraten und entscheiden, die nicht auf ihre Partei-Sponsoren aus der Wirtschaft Rücksicht nehmen müssen oder sich gar als „Genosse der Bosse“ profilieren, um den lukrativen Job danach sicherzustellen. Ich werde mich mit Ehrlichkeit und dem Mut, mich auch mit den Mächtigen anzulegen, vor allem dafür einsetzen, dass im gesetzgebenden Parlament unseres Landes Gesetze gemacht werden, die gute Rahmenbedingungen für neue und progressive Ideen des Wirtschaftens schaffen und asoziales Wirtschaften und gesellschaftsschädliches Verhalten, z.B. auf den Finanzmärkten, einhegen und im besten Fall ganz verhindern
Isabelle Czok-Alm / Direktkandidatin DIE LINKE im Wahlkreis 57 (Uckermark/Barnim I)
Ich wurde 1973 im Erzgebirge geboren. Dort wuchs ich mit Landwirtschaft auf und lernte Pferdewirtin. Nach einem Zwischenstopp in Berlin lebte ich 20 Jahre in Mecklenburg-Vorpommern in einem kleinen Dorf am nördlichen Rand der Uckermark. Im Jahr 2013 fanden wir in der Gemeinde Wandlitz unsere neue Heimat.
Im Oktober letzten Jahres wurde ich als Direktkandidatin für die Bundestagswahl im September gewählt. Ich freute mich sehr über das gute Ergebnis und das mir ausgesprochene Vertrauen. Was für eine Chance, aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft mitzuwirken, was für eine Verantwortung und ein riesiger Berg Arbeit! Im gleichen Atemzug ging mir die Frage durch den Kopf: Warum machst du das eigentlich?
Die klare Antikriegshaltung der Linken war der Grund, warum ich damals in die Partei eintrat. Viele andere Gründe sprechen dafür, dass ich mich aktiv in die Politik unseres Landes einbringen sollte. Die derzeitige gesellschaftliche Entwicklung erfordert mehr denn je politisches Engagement und ich will dem Rechtsruck in der Gesellschaft nicht schweigend zusehen. Ich möchte mich einsetzen für mehr Gerechtigkeit und Solidarität in unserer Gesellschaft – in unserer Heimat, aber auch auf unserer Erde. Es reicht nicht aus hier und da ein bisschen an ein paar Schräubchen zu drehen – immer nur so weit, wie die Lobbyisten der Wirtschafts- und Finanzbranche es für gut erachten. Nur soweit, wie es ihre Profitinteressen nicht in Frage stellt.
Aufgrund meiner beruflichen und persönlichen Erfahrung setze ich mich für Teilhabe in allen Lebensbereichen ein. Das betrifft Kinder, Familien und alle Menschen, deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigt ist. JEDER Mensch hat ein Recht auf Chancengerechtigkeit, unabhängig vom sozialen Status, Beeinträchtigung, Wohnort oder Herkunft. Der Vorteil eines Einzelnen darf nicht zum Nachteil eines anderen werden. Auch die Arbeitsbedingungen der in diesen Bereichen tätigen Menschen müssen verbessert werden, um die Qualität der Arbeit sicherzustellen und nicht zuletzt, um deren Gesundheit zu erhalten und die Lebensqualität zu verbessern.
Ein weiteres Thema sind die Fragen einer nachhaltigen Entwicklung insbesondere auch der ländlichen Räume. Als ehemalige Inhaberin eines Unternehmens im Bereich tiergestützte Therapie und artgerechte Tierhaltung und meines Lebens in einem kleinen Dorf in einer strukturschwachen Region in Mecklenburg-Vorpommern bin ich eng vertraut mit den Herausforderungen, die insbesondere in den ländlichen Regionen stehen.
Soziale Gerechtigkeit wird es nicht geben, wenn wir weiter an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen. Die regionalen und globalen Auswirkungen industrieller Großproduktion in der Landwirtschaft – bis hin zur Entstehung von Fluchtursachen – sind ein Grund mehr sich hier stark zu machen.
Und schließlich bewegt mich noch ein Thema besonders. Der Aufstieg der AFD ist Ausdruck dafür, wie sich die politischen Strukturen in unserem Land verschoben haben. Es fällt mir schwer zu ertragen, wie derzeit in unserer Gesellschaft faschistische und rassistische Ideen salonfähig gemacht werden. Dieser Verschiebung nach rechts müssen wir Einhalt gebieten. Hier reicht es nicht seinen Unmut darüber auf der Straße kundzutun. Wir müssen uns dieser Entwicklung täglich entgegenstellen: im Alltag, im Beruf, bei Behörden und in unseren Parlamenten. Und wir müssen das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen, tragfähige Lösungen bieten und ihre Bedürfnisse und Sorgen in den Mittelpunkt stellen.
Mich bewegt die Frage: In welchem Land wollen wir leben? Ich möchte in einem Land leben, in dem wir solidarisch, mitmenschlich, respektvoll, achtsam und herzlich miteinander umgehen. Ein Land, in dem die Menschen von ihrer Arbeit gut leben können und dann auch im Alter gut versorgt und abgesichert sind, in dem sie arbeiten, um zu leben und nicht leben, um zu arbeiten. Gesundheit und Fürsorge dürfen keine Ware und müssen für alle erschwinglich sein. Und ich möchte in einem Land leben, in dem Faschismus, Rassismus und alle anderen Formen der Diskriminierung keine Chance haben.